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Authentizität, Glück und Erfolg (4)

11.11.2011

Heute kommt in dieser Serie ein Beitrag von Annja Weinberger, Texterin und Marketing-Beraterin. Besonders interessant für alle, die gerade an ihren Flyern oder sonstigen Werbemitteln arbeiten:

Authentische Kommunikation

Für mich ist der Begriff „Authentische Kommunikation“ eng verbunden mit meiner Arbeit. Ich bin Texterin und Marketing-Beraterin und war viele Jahre Mitinhaberin einer PR- und Werbeagentur. Irgendwann hatte ich so dermaßen die Nase voll von klassischer Werbung, von Hochglanz-Broschüren und den immer gleichen reißerischen Parolen, dass ich mich nach „ehrlicher Werbung“ sehnte. Wie viele andere Menschen, die ständig und überall Werbung ausgesetzt sind, auch. Ich habe meine „Agentur für Authentische Kommunikation“ gegründet und engagiere mich seitdem für eine Art von Marketing, das nicht auf Marktschreierei und Selbstbeweihräucherung setzt, sondern sich um Glaubwürdigkeit bemüht.

Natürlich ist es wichtig, sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, wenn es um die Vermarktung von Produkten oder Dienstleistungen geht. Aber es gibt Wege sich und seine Angebote ins rechte Licht zu rücken, ohne aufdringlich zu wirken. Viele Selbstständige und kleine Unternehmen bleiben auf ihren Websites und Flyern etc. zu allgemein. Oft, weil sie nicht zu sehr „auf den Putz hauen“ wollen. Falsche Bescheidenheit hat aber nichts mit authentischer Kommunikation zu tun. Viele Solo- und Klein-Unternehmer erklären nicht, was ihre Einzigartigkeit ausmacht. Was das Besondere ist, das sie bestimmten Menschen (auch Zielgruppe genannt) geben können.

Ich denke: Jeder Mensch ist besonders, aber niemand ist es Besonderes (im Sinne von besser, wertvoller als ein anderer). Doch jeder Coach, Trainer, Therapeut, Berater, Texter, Künstler … unterscheidet sich von seinen Wettbewerbern. Jeder ist aufgrund seiner Persönlichkeit, seiner Geschichte, seiner Herangehensweise, vielleicht auch aufgrund seiner Themen und Methoden unverwechselbar. Dieses authentische Selbst gilt es sichtbar zu machen. Leider gelingt es vielen Selbstständigen in schriftlichen Werbe- und Info-Materialien nicht, diese Unverwechselbarkeit zu vermitteln. Oft wird sich hinter Floskeln versteckt. Begründung: das schreiben Kollege so ähnlich – dann wollen Kunden das sicher so hören. Potenzielle Kunden suchen aber nicht nach austauschbaren Anbietern, sondern gerade nach den Unterscheidungsmerkmalen. Warum sollen Sie zu Ihnen kommen und nicht zu Ihrem Wettbewerber? Wer solche Fragen authentisch, also nicht verstellt, weder über- noch untertreibend, sondern glaubwürdig beantworten will, muss sich mit seinem Wert und seinen Botschaften auseinandersetzen. Jeder Text beginnt mit der Denkarbeit: Was kann gerade ich besonders gut für wen bieten?

Welche Worte, welcher Sprachstil bringen nun das eigene Angebot am glaubwürdigsten herüber? Sie müssen zum Beispiel entscheiden, ob Sie eher in eigenen Worten für sich werben oder stärker die Sprache Ihrer Zielgruppe nutzen. In manchen Fällen ist sie fast identisch.

Wie wichtig es im Marketing ist, auf seine Zielgruppe(n) einzugehen, ist sicher den meisten bekannt. Es hilft wirklich sehr, die Bedürfnisse der eigenen Interessenten und Kunden zu kennen und im übertragenen wie im wörtlichen Sinne deren Sprache zu sprechen.

Doch wie weit soll das gehen? So weit, dass Sie nichts mehr spontan in Ihren eigenen Worten ausdrücken? Immer grübeln und tüfteln „Wie würden meine Kunden es formulieren?“ Meine Erfahrung ist: Manchmal bringt es viel mehr, sich von der eigenen Sprache leiten zu lassen! Vor allem „Persönlichkeitsarbeiter“ wie Berater, Coachs, Trainer, Freiberufler und andere Solo- Selbständige können durch die Art und Weise, sich auszudrücken, das zeigen, was sie von anderen unterscheidet – eben Persönlichkeit. Ein eigener Stil kann sich in Kleinigkeiten ausdrücken. Wie formulieren Sie Ihre Schlussfloskel in Briefen und E-Mails? Heißt es bei Ihnen immer „Mit freundlichen Grüßen“ oder geben Sie dem Gruß eine persönlichere Note?

Das muss nicht alles sein. Vielleicht möchten Sie Ihre Kunden mit Begriffen vertraut machen, die Sie besonders hilfreich finden, um Ihre Philosophie zu erklären. Zum Beispiel nennt eine meiner Kundinnen ihren Ansatz „Wahrnehmungskompetenz“, ein etwas sperriger Begriff, aber er wird erklärt und trifft den Anspruch meiner Kundin recht genau.

Was bringt es, „die Sprache der Zielgruppe zu sprechen“?

Ihre Zielgruppe dankt es Ihnen immer, wenn Sie sich auf sie einstellen. Stellen Sie sich vor, ein Programmierer, der meistens mit Selbstständigen und kleinen Unternehmen arbeitet, haut seinen Kunden CMS-, PHP- und CSS-Fachjargon um die Ohren. Bitte nicht! Wir sind doch alle froh, wenn uns etwas so erklärt wird, dass wir nicht 'zig mal nachfragen müssen. Eine Architektin, die sich in Ostdeutschland an private Bauherren wendet, ist schlau, wenn sie auf eine trendy Ansprache mit vielen englischen buzzwords verzichtet. Und ein Ernährungsberater, der sich auf übergewichtige Kinder spezialisiert hat, bemüht besser nicht das Sprachbild von der „Bikinifigur“.

Für mich heißt eine wichtige Regel für überzeugende Marketing-Texte

„Denken und schreiben Sie aus der Sicht Ihrer Zielgruppe“.

„Wie würde es mein Kunde ausdrücken?“ ist eine gute Frage. Besonders wenn es um persönliche 1 zu 1 Kommunikation geht. Zum Beispiel um einen Werbebrief, ein Kosten-Angebot, um Ihre Antwort auf einen Beschwerdebrief. Wer hier zu floskelhaft auftritt, verbaut sich Chancen auf einen echten, guten zwischenmenschlichen Austausch.

Kommen Sie also Ihren Kunden sprachlich entgegen - aber verbiegen Sie sich nicht. Bleiben Sie authentisch. Ich denke, Kundenbeziehungen sollten als Dialog in gegenseitigem Respekt gestaltet werden. „Ihre“ Sprache hat auch Berechtigung genutzt zu werden – und wird im Mündlichen ohnehin immer wieder zum Vorschein kommen.

Mehr rund um glaubwürdiges Marketing auf meinem Blog www.viva-akquise.de

 

Wie wichtig ist Ihnen Authentische Kommunikation in Ihrem Marketing?

Annja Weinberger

Agentur für Authentische Kommunikation www.annjaweinberger.eu info@annjaweinberger.eu Telefon +49 / (0)30 / 45 03 10 35

 

 

Kategorien: Lebensfragen, Persönlichkeitsentwicklung | Schlagworte: Authentizität

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Kommentare

Beate Fischbach-Meiser von http://www.terra-beata.de sagt:

16.11.2011 um 10:53 Uhr

Liebe Annja, ein spannendes, interessantes, für mich hochaktuelles Thema.- Ich möchte nächstes Jahr mit zwei Angeboten in die Heime meiner näheren Umgebung gehen und überlege schon lange hin und her, wie ich die dazu passenden Flyer gestalten soll. Mir ist durchaus bewußt, daß ich keine herkömmlichen Flyer gestalten möchte, sondern Flyer, die den alten Menschen ansprechen. - Das ist gar nicht so einfach!! Genau, wie Du es erwähnst, denke ich schon die ganze Zeit....der Flyer muß derart gestaltet sein, daß der alte Mensch liest und nickt....weil er ihn versteht und anspricht. - In mir läuft derzeit ein Prozeß ab, bei dem ich mich nicht auf bewährte, bekannte, erfahrene Muster verlassen kann......Schwierig, aber auch total spannend!!! Liebe Grüße aus dem Saarland Beate

Antworten

Authentische Kommunikation | Viva Akquise von http://www.viva-akquise.de/authentische-kommunikation sagt:

11.11.2011 um 11:50 Uhr

[...] www.therapeutic-touch-bartholomay.com [...]

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